Grußwort von Katrin Pape anlässlich des 40-jährigen Jubiläums

Herzlich willkommen zu unserem 40. Jubiläum der Kinder- und Jugendwohngruppen Visselhövede.

ALLE hier Anwesenden sind an unserer Arbeit, dem Aufbau und der Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendwohngruppen beteiligt. Oft sind es Freunde, Familie, Nachbarn und Menschen aus unserer Umgebung, die uns in unserer Arbeit Halt und Sicherheit geben – Menschen, die auf uns Acht geben und uns begleiten.
Doch dass wir heute hier zusammen sind und dieses Jubiläum feiern können, verdanken wir vor allem meinem Vater.
Vor über 45 Jahren hat er die Entscheidung getroffen, ein Haus in Visselhövede zu kaufen und dort eine „Sozialpädagogische Familienbetreuungsstätte“ unter einem anderen Träger einzurichten. So sind wir als Familie nach Visselhövede gekommen.
Fünf Jahre später zeigte sich, dass der damalige Träger in Konkurs gehen würde, und mein Vater musste eine grundlegende Entscheidung treffen: Aufgeben oder eine eigene Trägerschaft gründen?!
Papa, durch die finanzielle Unterstützung deines Bruders Kurt war es dir möglich, die Kinder- und Jugendwohngruppen Visselhövede als gGmbH zu gründen. Du warst immer voller Tatendrang, Energie und Überzeugungskraft. Dein Glaube hat dir ein tiefes Grundvertrauen in das Leben und die Schöpfung gegeben. Viele Male hättest du den Mut verlieren können, doch du hast immer wieder die Kraft gefunden, alles Erdenkliche für diese Einrichtung in die Tat umzusetzen.
An dieser Stelle möchte ich auch an meinen Bruder erinnern, der vor 10 Jahren an meiner Stelle stand. Er hat seine Arbeit geliebt und gelebt.
Papa, im Namen aller Kolleg:innen möchte ich dir danken für all das, was du für die Kinder und Jugendlichen und den Mitarbeitenden geleistet und aufgebaut hast.
Doch mit der Entscheidung vor 40 Jahren war es nicht getan, denn für eine Jugendhilfeeinrichtung braucht es nicht nur eine Geschäftsführung, sondern auch eine pädagogische Leitung. 1985 hat mein Vater endlich den Richtigen gefunden: Manfred Heyen.
Manfred, du hast die Einrichtung geprägt, insbesondere durch deine ruhige und gelassene Art. Du hast meinem Vater und den Kolleg:innen Sicherheit in ihrem Tun gegeben. Ich kann mich nicht erinnern, dass du jemals aus der Haut gefahren bist. Nach wie vor bin ich sehr dankbar dafür, dass es dich gibt und dass du meinem Vater auch in schweren Zeiten – sowie mir in den letzten Jahren – beratend zur Seite gestanden hast.
Und ohne eure Ehefrauen wäre es sicherlich um einiges schwerer geworden, deshalb danken wir auch dir, liebe Anneliese, und dir, liebe Marion.
Daniel Hahn – An dieser Stelle möchte ich mich bei Daniel bedanken. Er steht mir immer zur Seite, seitdem ich 2015 in die Leitung eingestiegen bin. Daniel hat ein herausragendes rechtliches Verständnis, hat für alle Mitarbeitenden, Kinder und Jugendlichen ein offenes Ohr und unterstützt in allen Bereichen so gut es geht. Man kann sich ihm anvertrauen und weiß, dass er für uns alle eine verlässliche Konstante ist – etwas, das ich nicht für selbstverständlich halte.
Judith tom Felde – Aber allein kann man das nicht alles leisten, darum gibt es Unterstützung. Unsere Judith, die bisher als Assistenz der Leitung fungierte, wird jetzt offiziell unsere stellvertretende pädagogische Leitung. Sie hat in den letzten Jahren in sämtlichen Einsatzbereichen spontan Aufgaben übernommen und Einblick in alle Leistungs- und Aufgabenbereiche gewonnen. Ich bin beeindruckt von ihrer Ruhe und Souveränität und weiß, dass sie so manches Mal die Augen verdreht… Schön, dass du da bist!
Nina Kruse – Heute feiern wir nicht nur 40 Jahre Kinder- und Jugendwohngruppen, sondern auch 20 Jahre Nina. Nina, du bist gewissenhaft, verlässlich und darüber hinaus ein besonders liebenswerter Mensch. Im Namen aller kann ich sagen, dass wir sehr glücklich darüber sind, dass du bei uns bist und uns hoffentlich für immer treu bleibst.
40 Jahre Kinder- und Jugendwohngruppen Visselhövede:
In den letzten 40 Jahren ist unsere Einrichtung stetig gewachsen! Das Haupthaus besteht seit 1979 als Familienbetreuungsstätte und fünf Jahre später als Kinder- und Jugendwohngruppen.
Neben dem Haupthaus entstand 1986 die Gruppe „Bungalow“, seinerzeit geleitet von Rainer Ostendorf, der leider zu jung verstorben ist. 1988 kam Günther Organista als Psychologe zu uns, dessen Stelle im Februar 1993 von Friedemann Bender übernommen wurde. Friedemann entwickelte sowohl den therapeutischen Dienst als auch das Erziehungsstellenkonzept fortlaufend weiter. Nachdem Friedemann im Dezember 2021 in seinen wohlverdienten Ruhestand ging, übernahm Hanka Nawrocka die Verantwortung für den therapeutischen Dienst. Mathias Kummerow hat in diesem Zuge die Fachberatung der Erziehungsstellen übernommen.
1990 wurde der Verselbständigungsbereich in Schwitschen – zu Beginn mit 3 und jetzt mit 10 Plätzen – fortlaufend weiterentwickelt, was wir Frank Hollander zu verdanken haben. 2000 hat er aus gegebenem Anlass für einige Zeit sogar das Projekt der Mutter-Kind-Betreuung angeboten. Grundsätzlich wage ich zu behaupten, dass der Verselbständigungsbereich für Frank mehr ist als „nur“ ein Arbeitsplatz, was auch für seine langjährige Kollegin Monja zutraf.
1997 entstand der Verselbständigungsbereich „Alter Postweg“, den seit 2001 Andreas Netter und später gemeinsam mit meiner Schwester Conny fort- und weiterentwickelt hat. 2015/16 erweiterten insbesondere Conny und Andreas unser Angebot im Sinne der bedarfsorientierten Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge, was die beiden sicherlich besonders zusammengeschweißt hat.
Nachdem die Nachfrage nach unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen gesunken war, haben wir das Angebot in der Schützenstraße im Jahr 2018 in eine Fünf-Tage-Gruppe umgewandelt. Dieses Angebot wurde von Ronja Pahling im Laufe der Jahre etabliert und konzeptionell weiterentwickelt. Das Besondere ist, dass Ronja in diesem Bereich mit einem Ausbildungspraktikum begann und als junge Erzieherin den Mut hatte, 2021 die Leitung zu übernehmen.
Neben den Praktikumsplätzen haben wir in den letzten Jahren unser Angebot an Ausbildungsplätzen, sowohl für berufsbegleitende Erzieher:innen als auch für Studierende der Sozialen Arbeit kontinuierlich erweitert. Ich möchte an dieser Stelle besonders Vivien, Laura, Freddy und Janina gratulieren. Leider bleiben nicht alle ihr ganzes Leben bei uns und meinen, sie müssten noch einmal ihre Hörner woanders abstoßen… Ich kann dann nur sagen: Wir sind ja da, die Türen stehen für euch immer offen!
Damit unsere Arbeit mit den jungen Menschen gelingen kann, bedarf es günstiger Rahmenbedingungen und vieler helfender Hände. Allein, wenn man auf den Hof der jeweiligen Bereiche fährt, freut man sich über die schön angelegten und gepflegten Beete, die modern gestalteten und fortlaufend renovierten Räumlichkeiten. Ein Ort zum Wohlfühlen. Und mittags ist es eine besondere Freude, die liebevoll gedeckten Tische und die leckeren Düfte zu erleben. Für all das möchte ich mich besonders bei unserer Haustechnik, unseren Hauswirtschaftskräften und allen Handwerksbetrieben bedanken, die, was in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich ist, auch spontan für uns alle da sind.
Den heutigen Tag haben wir mit dem Thema „Jubel, Trubel, Achtsamkeit“ gestaltet, und ich denke, jedem von uns ist erneut bewusst geworden, wie wichtig Achtsamkeit im pädagogischen Alltag für die jungen Menschen, die Arbeit mit den Eltern und Angehörigen, aber insbesondere für jeden einzelnen von uns ist.
Damit unsere Arbeit erfolgreich sein kann, sind die pädagogischen Fachkräfte auf die Unterstützung vieler engagierter Menschen angewiesen. Unser besonderer Dank gilt den Nachtbereitschaften, Aushilfen, Fahrdiensten, Nachhilfekräften, Schulbegleitungen, Fitnesstrainer und Schlagzeuglehrer. Insbesondere die enge Zusammenarbeit mit den Schulen und Vereinen ist für uns und die jungen Menschen ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Ebenso möchten wir die therapeutischen Angebote, die tiergestützte Pädagogik, die Expertise unserer Fachreferent:innen und die wertvolle Arbeit der Supervisor:innen hervorheben. Sie alle tragen entscheidend dazu bei, dass wir unsere pädagogische Arbeit bestmöglich gestalten können.
Unsere Erziehungsstellen schaffen für die individuellen Bedürfnisse unserer Kinder einen besonders behüteten familiären Rahmen, der in jedem Fall einzigartig ist. In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei Juliana bedanken, die den Kindern an den Wochenenden – zur Entlastung aller – viel Spielraum bietet.
Nicht zu vergessen ist dabei auch unsere Verwaltung, insbesondere unsere Buchhaltung, die einen reibungslosen Ablauf ermöglicht. In diesem Zusammenhang möchte ich auch die wertvolle Unterstützung durch unser Steuerbüro hervorheben.
Und was mir und sicherlich auch meinem Vater besonders am Herzen liegt, sind die engagierten Menschen in unserer Stadt und Kirchengemeinde – insbesondere die, die sich für das Allgemeinwohl junger Menschen in Visselhövede einsetzen. Wie Susanne Schuhmann vom Präventionsrat, Hanne Meyer-Zindler vom Kirchenvorstand, Jörg Pahling – unser Jugenddiakon, Pascal Kaufmann vom Jugendzentrum und Frau tom Felde, die sich mit unseren fortlaufenden An-, Um- und Abmeldungen junger Menschen beschäftigen darf.
Ich bin sehr dankbar dafür, dass es Euch alle gibt!
Katrin Pape